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Über 30 Straßenzeitungen gibt es im deutschsprachigen Netzwerk. |
Vor offiziellem
Start der 17. INSP Konferenz in München fanden sich die Mitglieder des
deutschsprachigen Straßenzeitungs-Netzwerks zum "Tag der deutschsprachigen Straßenzeitungen zusammen", um sich austauschen und gemeinsam Ideen rund um das Thema „Vertrieb“ zu sammlen.
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Ilse Weiß und Gabi Koch führten durch den Tag. |
Der „Tag der
deutschsprachigen Straßenzeitungen“ wurde von INSP-Geschäftsführerin Lisa
Maclean und Ilse Weiß von Straßenkreuzer (Nürnberg) sowie Gabi Koch von
Hinz&Kunzt (Hamburg) eröffnet.
Als Einstieg ins
Thema berichtete Almut Maldfeld, Geschäftsführerin bei „Asphalt“ (Hannover) über
die Reorganisation des Vertriebs ihrer Straßenzeitung und stellte innovative Projekte wie die Fahrradwerkstatt für ihre Verkäufe und das Asphalt-Projekt "Asphalt geht in die Schule" vor, bei dem sie Vorurteile von Schülern gegenüber Obdachlosen abbauen wollen.
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Almut Maldfeld (Asphalt) stellte die
Vertriebsorganistation ihrer Zeitung vor. |
Danach war Zeit
für Fragen und Diskussionen, bevor sich die Mitglieder zu Kleingruppen
zusammenschlossen und relevante Fragen zum Vertrieb diskutierten, u.a. „Was tun
bei sinkenden Verkäuferzahlen?“, „Wie kann man Verkäufer motivieren?“ und, „Wie findet man neue Verkäufer?“.
Es wurde angeregt
diskutiert und die Ergebnisse anschließend im Plenum diskutiert.
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Die Teilnehmer fanden sich in
Arbeitsgruppen zusammen |
"Es ist einfach toll hier zu sein, mit Leuten, die im gleichen Boot sitzen, die sich über die gleichen Dinge Gedanken machen und versuchen, gemeinsam Lösungen zu finden, sagte Frank Hummert vom Straßenkreuzer (Nürnberg). "Diese Dinge hier kriegt man ja nicht mit, wenn man sich immer um das eigene Blatt dreht," fügte sein Straßenkreuzer-Kollege Artur Engler hinzu.
Nach einer
gemeinsamen Mittagspause ging es weiter mit einem brisanten Thema: die
zahlreichen Straßenzeitungsverkäufer aus Bulgarien und Rumänien. Die zentrale Frage lautete: Wie integriert
man diese am besten ins Verkäuferteam und unterstützt sie dabei, sich ein
eigenständiges Leben in ihrer neuen Heimat aufzubauen?
Drei
Straßenzeitungen stellten ihre Ansätze und Projekte vor: Straßenfeger aus
Berlin sprach über seine Ansätze zur Integration von Verkäufern, Straßenkreuzer
(Nürnberg) berichtete über die Erfahrungen mit Verkäufern aus Osteuropa und
Gastgeber BISS stellte seinen Sprachkurs für ausländische Verkäufer vor.
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Es wurde eifrig diskutiert.... |
Es stellte sich schnell heraus, dass alle Straßenzeitungen ähnliche Erfahrungen mit Verkäufern aus Osteuropa gemacht haben. Die Hauptprobleme in der Zusammenarbeit mit den ausländischen Verkäufern sind Regelverstöße, Schwarzverkauf und die Tatsache, dass das Verkaufen der Zeitung oft von Betteln begleitet wird. Viele Straßenzeitungen wissen sich nicht anders zu helfen, als keine weiteren Verkäufer aus Rumänien und Bulgarien aufzunehmen. "Diese Probleme wird es immer geben," resümierte Hans Steininger von Apropos (Salzburg), "Wenn man bei einer Straßenzeitung arbeitet, muss man sich einfach damit auseinandersetzen. Der Konsens lautete trotzdem: Nein zu Rassismus und offen bleiben.
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....und die Ergebnisse anschließend
im Plenum präsentiert. |
Als Abschluss des Tages standen ein weiteres
Mal Kleingruppenarbeiten auf dem Programm. Diskutiert wurde diesmal über die kommende „Vendor
week“, eine von INSP organisierte Verkäuferwoche, die im Februar stattfinden wird, über Stadtführungsprojekte bei Straßenmagazinen und über rechtliche und steuerliche Aspekte bei der Produktion von Straßenzeitungen.
Das Feedback am Ende des Tages war durchwegs positiv: Alle Straßenzeitungsmitglieder freuten sich über die konstruktive Diskussion mit den Kollegen und nehmen neue Ideen für die eigene Straßenzeitung mit auf den Weg.